GYERMEKVILçGOK #7
KINDERWELTEN #7

TSCHAVENGEREVILAGI #7

 

 

KINDERWELTEN ist ein Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, Kindheitserinnerungen Ð erinnerte und aufbewahrte KindheitsrealitŠten und deren individuelle Wahrnehmung Ð zu archivieren und in unterschiedlichen Formen mitteilbar zu machen. Erinnerungen halten einer genaueren, also ãwissenschaftlichenÒ Betrachtung nur selten stand.
In Erinnerungen vermengen sich eigene Erlebnisse mit ErzŠhlungen anderer, mit Bildern, auch mit Wunschvorstellungen und TrŠumen.
Aber als reale GefŸhlswelten, die den Alltag prŠgen, sind sie von grš§ter Bedeutung.

Anlass fŸr die Ausstellung ROMA-KINDERWELTEN ist der 15. Jahrestag des Bombenattentates im Feber 1995 in Oberwart bei dem vier Roma ermordet wurden. †ber Roma und Sinti sind in den letzten Jahrzehnten viele Arbeiten entstanden: zur Geschichte und Kultur, der sozialen Randstellung, der Arbeits-, Bildungs- und Wohnsituation sowie der Benachteiligung in vielen Lebensbereichen.
Aber es gibt bisher kaum eine Auseinandersetzung mit den Lebenswelten von Roma und Sinti und schon gar nicht mit Lebenswelten von Romakindern und Romajugendlichen. Den Blick auf die Erfahrungen und Erlebnisse der Kinder und Jugendlichen zu werfen, ermšglicht Einblicke in Problemlagen und deren GrŸnde, was letztendlich einen weiteren Schritt zur Gleichstellung in der Gesellschaft bedeuten kann.

Unser Dank gilt im Besonderen allen unseren GesprŠchspartnerinnen und GesprŠchspartnern, fŸr ihre Bereitschaft zum GesprŠch und vor allem fŸr ihren Mut, diesen Schritt des sich …ffnens zu wagen. Ihr Beitrag beschrŠnkt sich nicht darauf, dass sie einfach aus ihrem Leben erzŠhlt haben.
Sie ermšglichen uns, durch ihre persšnlichen Geschichten und Erinnerungen eine Auseinandersetzung mit ihrer LebensrealitŠt und ebnen uns somit Wege zu einem besseren VerstŠndnis.

In der Ausstellung ROMA-KinderWelten erzŠhlen Angehšrige der Volksgruppe der Roma Ÿber ihre Kindheit und Jugend. Es geht um ein Aufzeigen der gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen VerhŠltnisse und Lebensbedingungen unter denen Romakinder und Romajugendliche aufwuchsen.
Im Mittelpunk stehen Menschen, die bisher meist ungehšrt geblieben sind, die ihre Geschichten und Erinnerungen bisher mit sich trugen, sie im besten Fall im engsten Familienkreis austauschten. Hier erheben sie ihre Stimme, sie sind prŠsent und kšnnen beispielgebend sein fŸr jene, die noch nicht den Mut haben aus der AnonymitŠt auszubrechen.

Die Interviews sollen Roma und Nichtroma anregen, das GesprŠch zu suchen und die Ursachen, des jeweils eigenen Denkens, Handelns und FŸhlens aufzuspŸren. Denn es gibt noch viele wichtige unerledigte Aufgaben in Bezug auf die Gleichstellung der Volksgruppe der Roma sowohl in …sterreich als auch innerhalb der EuropŠischen Union und in vielen anderen Staaten.

Als Methode wurde das narrative Interview gewŠhlt. Das narrative Interview ist ein erprobtes Mittel dazu, die subjektiven Sichtweisen und Interpretationen der GesprŠchspartnerinnen und -partner zu dokumentieren. Relevant ist nicht so sehr die historische Genauigkeit der hier dargestellten Erinnerungen und Aussagen, als vielmehr, wie eine Person das Geschehene oder Erlebte, erfahren hat und in der Gegenwart erinnert.

Die jŸngste der ErzŠhlerinnen und ErzŠhler ist heute 22 Jahre alt, der Šlteste 64. Sie sind in Romasiedlungen im SŸdburgenland aufgewachsen, ein Interviewpartner hat die frŸhe Kindheit in Bratislava (heute Slowakei), ein anderer in SŸdserbien verbracht.

Die GesprŠche fanden in den Wohnungen und HŠusern der GesprŠchspartnerinnen und GesprŠchspartner, also in deren gewohnter Umgebung, statt. Die interviewten Personen sind keine professionellen ErzŠhlerinnen und ErzŠhler. Ihre ErzŠhlungen sind keine ãwohlgeordneten literarischen ProdukteÒ. Die Eigenheiten des jeweiligen Ausdrucks und des ErzŠhlstils gewŠhren Einblick in ihre GefŸhlswelten.
Gerade deshalb war es wichtig, ein Klima des Vertrauens zwischen Interviewerin/Interviewer und dem GegenŸber herzustellen.
Respekt und Achtung wurden als eine SelbstverstŠndlichkeit erachtet.
Ebenso wurde darauf Bedacht genommen, jede Art von Scham zu ersparen.

Das Projektteam hat versucht, die Ergebnisse der GesprŠche, im Sinne der Interviewpartnerinnen und -partner, mit aller Sorgfalt zu behandlen und hofft, dass dies gelungen ist.

schŸlerinnen

SchŸlerInnen mit Kulturvermittlerin in der Ausstellung

†ber Videos werden die Kindheitsgeschichten vermittelt.




ErinnerungsstŸcke verstŠrken die EindrŸcke der Interviews



Kopfhšrer ermšglichen konzentriertes Zuhšren